Wodurch wird das Knarren verursacht?

Knarrende Holztreppe: wie kann man eine Holztreppe entknarren und wieso knarrt sie eigentlich?

Das Knarren einer alten Holztreppe wird oft als ein angenehmes Geräusch wahrgenommen. Es verleiht der Treppe einen rustikalen Charme und zeugt davon, wie viele Füße die Treppe bereits getragen hat. Anderseits empfinden manche das Knarren als störend. Und erst recht, wenn es sich um eine ganz neue Holztreppe handelt.

Warum knarrt eine Holztreppe? Was kann man dagegen unternehmen? Kann man dem Knarren vorbeugen? In diesem Beitrag verraten wir es Ihnen!

Wodurch wird das Knarren verursacht?

Wodurch wird das Knarren verursacht?

Holz arbeitet. Es reagiert auf Änderungen der Umgebungstemperatur sowie wechselnde Raumfeuchtigkeit. Bei großer Feuchtigkeit speichert Holz Wasser und dehnt sich aus. Sobald aber die Luftfeuchtigkeit abnimmt, trocknet das Holz und zieht sich wieder zusammen.

Dadurch entstehen im Laufe der Zeit Fugen und Ritze. Zwischen den Holzteilen, die einmal präzise aufeinander angepasst waren, bilden sich unerwünschte Abstände. Und wenn die Einzelteile sich zu bewegen beginnen und gegeneinander reiben, entstehen eben die Knarrgeräusche.

Knarren nur alte Treppen oder auch die neuen?

Aufgrund der Holzeigenschaften ist von einer älteren Holztreppe zu erwarten, dass sie mit der Zeit verformt und Geräusche von sich gibt. Dies ist ein natürlicher Prozess, der irgendwann, mehr oder weniger, bei jeder Holztreppe einsetzt.

Was aber, wenn eine neue Holztreppe ziemlich früh mit dem Quietschen anfängt? In diesem Fall trägt meistens zu hohe Luft- und Baufeuchte die Schuld. Herrscht zur Zeit der Bauarbeiten regnerisches Wetter oder wird die Holztreppe in einem noch nicht vollständig trockenen Neubau installiert, speichert das Holz die Feuchtigkeit und schwellt. Nachdem die Treppe bereits fertig ist, ändert sich das Raumklima – es wird trocken. Das Holz gibt die Feuchtigkeit ab und schrumpft. Es entstehen Zwischenräume, genau wie bei einer alten Treppe.

Deswegen, um das Knarren Ihrer zukünftigen Treppe zu verhindern, warten Sie mit dem Einbau, bis das Klima in Ihrem Zuhause trocken ist – und zwar seit mehreren Tagen. Auch das zu verwendende Holz muss möglichst trocknen sein.

Treppe knarrt – was tun?

Es gibt mehr als nur einen Weg, um das Problem zu beheben. Man kann Fugen mit elastischem Stoff auffüllen und somit den Kontakt zwischen Reibungsflächen vermeiden. Oder man beseitigt die in der Treppenkonstruktion entstandenen Bewegungen, indem man die betroffenen Holzelemente fest zusammenschraubt.

Bevor wir uns jedoch näher mit der Beseitigung von Trittgeräuschen beschäftigen, möchten wir auf Nummer sicher gehen, dass allen Lesern die wichtigsten Begriffe bekannt sind. Hier ein paar davon:

  • Trittstufe: Das waagerechte Stufenteil, das die Trittfläche bildet.
  • Setzstufe: Das senkrechte Brett, das sich bei einer geschlossenen Treppe zwischen zwei Trittstufen befindet. Bei offenen Treppen wird auf die Setzstufen verzichtet.
  • Trittkante: Die Vorderkante einer Trittstufe.
  • Treppenwange: Wangen halten die Stufen an den Seiten zusammen. Bei manchen Wangentreppen gibt nur eine Wange. Auf der anderen Seite werden die Stufen einfach in der Wand verankert.

Holztreppen entknarren: womit fängt man an?

Um die nervigen Quietschgeräusche abzustellen, heißt es zunächst: die Problemstellen lokalisieren. Die Trittgeräusche entstehen vorwiegend zwischen Tritt- und Setzstufe sowie zwischen Treppenstufe und Wange. Meistens knackt die Treppe gleich an mehreren Stellen. Der beste Weg, um all diese zu finden: die Treppe auf und ab gehen, und zwar mehrere Male. Dabei sollten Sie auch im Randbereich tüchtig treten. Sind die Problemstellen gefunden, kann man mit dem Entknarren loslegen.

Methode 1: Spalt aufkeilen und auffüllen

Erstens gilt es, den Spalt zwischen den knarrenden Holzteilen zu spreizen (also aufzukeilen). Damit die Optik Ihrer Treppe nicht beeinträchtigt wird, machen Sie sich am besten von der Unterseite der Treppe an die Arbeit. Je nach der Problemstelle treiben Sie einen spitzen Keil zwischen Wange und Setzstufe oder zwischen Wange und Trittstufe.

Falls Sie den Spalt zwischen Tritt- und Setzstufe spreizen, stecken Sie zwei oder mehrere Keile in die Fuge (je nachdem, wie breit die Stufe ist). Mit einem Hammer klopfen Sie die Keile vorsichtig in den Spalt, bis er auf etwa 5 mm verbreitet ist. Nun spritzen Sie Acryl oder Silikon in den Spalt ein. Entfernen Sie die Keile, erst nachdem die eingespritzte Masse getrocknet ist.

Profi-Tipp: Acrylmasse lässt sich überstreichen, was jede Oberflächenbehandlung ermöglicht. Silikon ist elastischer, verhindert jedoch weitere Oberflächenbehandlungen. Deswegen: wenn schon Silikon, dann nur farblos.

Methode 2: Stufen verschrauben

Wenn das Knacken zwischen Tritt- und Setzstufe entsteht, können Sie diese fest zusammenschrauben, sodass die gelockerten Teile keinen Spielraum mehr haben. Diese Methode ist zwar aufwendiger, dafür aber effizienter. Führen Sie Schrauben von unten durch die Setz- und Trittstufe. Unbedingt vorbohren!

Weitere Varianten: Holzleiste oder Metallwinkel zu Hilfe nehmen. Schrauben Sie von hinten eine Leiste an die Trittstufe, und zwar so, dass sie die über ihr liegende Trittstufe wie eine Stütze nach oben hält. Ebenso kann auch ein Metallwinkel Abhilfe schaffen – schrauben Sie ihn von hinten an die Kante zwischen Setz- und Trittstufe.

Profi-Tipp: Nägel – wegen deren geringen Auszugswiderstands – sind für diese Methode ungeeignet. Und, im Gegensatz zu Schrauben, lassen sie sich nicht justieren.

Kann man das Knarren für immer loswerden?

Leider nicht. Das Holz wird nach einer Entknarrung weiter arbeiten und eines Tages erneut eine Behandlung brauchen. Übrigens: Nicht immer gelingt es, eine Treppe vollkommen zu entknarren. Immerhin geben Ihnen die eben beschriebenen Methoden die Möglichkeit, dass Knarren vorläufig abzustellen oder wenigstens einzudämmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Angebot für Treppen aus Polen benötigt?Hier anfragen!